Zu Gast bei District: CHOROS VI
28., 29. und 30. November 2018
Installation ab 18 h geöffnet
Performance um 19 h
Tickets ab 18 Uhr bei der Abendkasse: €10 / 8
Choros VI ist eine choreographische Installation des Künstlers Moritz Majce und der Autorin Sandra Man. Aus Objekten, Bildern, Sprache und den Bewegungen einer Gruppe von sechs Performerinnen entsteht eine raumfüllende Landschaft. Die Besucher*innen begehen und erfahren sie in wechselnden Rollen und sich schichtenden Eindrücken – als Kinopublikum, Zuschauer*innen einer Performance, als Zuhörer*innen einer Erzählung und als Bildbetrachter*innen.
28. November nach der Performance bei Wein auf der Wiese:
Gespräch mit Jacopo Lanteri (Kurator und Dramaturg) zu Choreographie
als Raumkunst und der Rolle der Zuschauer*in
29. November ab 14.30 h:
Somatic Spectator Training mit Gabrielle Cram
Infos unter: blog.moritzmajcesandraman.com
Reservierungen: ms@moritzmajcesandraman.com
30. November nach der Performance bei Wein auf der Wiese:
Talking Cure mit Elisabeth Schäfer (Philosophin)
In Choros VI ist die Erde ein fremder Planet. Leute kommen in einer Raumstation zusammen, sie betreten, begehen, erkunden die Gegend. Sie ziehen Kreise durch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Die Zeiten sind brüchig, Vergänglichkeit liegt in der Zukunft, Kommendes wartet in Vorzeiten, Gegenwärtiges fällt mit dem Ursprung zusammen. In Schichten von Bildern, Texten und Körpern zeichnet sich ein Mythos ab, in dem Geometrie und Natur, Gang und Blick, Wüste und Wasser die wiederkehrenden Motive sind.
Die Choros-Serie setzt sich seit 2016 mit Raum und Chor auseinander, zuerst ist es eine Gruppe, die zusammen geht und spricht, Kreise zieht im Raum. Mit Choros IV kommen Bewegungen in Bildräumen – viele Körper im schwarzen Nichts, Körperteile im weißen Nichts, einzelne Körper in der Landschaft – dazu. In Choros V verdichtet sich die Arbeit am körperlichen Bezug von sechs Performerinnen untereinander und zu verschiedenen Böden: Gras, Sprungtuch, Sand.
Von Anfang an ist Choros Arbeit am Ursprung: In archaischen Zeiten traf sich eine Gruppe an einem heiligen Ort, tanzte und stampfte einen kreisförmigen Platz in die Erde. Das Wort »Choros« ist der antike Name für diese kultische Versammlung auf dem Erdboden. Es meint zugleich die Körper und ihre Bewegungen und den Platz, auf dem sie das tun. Aus ihm gehen Reigen und Chor, Theater und Choreographie hervor.
Choros VI handelt von einer Zeit, in der für unveränderbar gehaltene Zyklen aus ihren Bahnen geraten. Jahreszeiten, Wetterverhältnisse, klimatische Grundbedingungen verändern die Erde. Mitten im hochtechnisierten 21. Jahrhundert sehen die Menschen plötzlich wieder Natur, starren ungläubig auf brennende Wälder, überflutete Küsten, verwüstete Landschaften, als wären sie auf einem fremden Planeten gelandet. Der Erdkreis, der Boden, auf dem sie glaubten heimisch zu sein, rutscht unter ihren Füßen weg. Es entstehen neue unbewohnbare und unbewirtschaftbare Orte. Was werden sie mit ihnen machen?
IDEE, RAUM, VIDEO, TEXT: Moritz Majce + Sandra Man PERFORMANCE UND BEWEGUNGSCHOREOGRAPHIE
MIT Zoé Alibert, Tamar Grosz, Friederike Heine, Julia B. Laperrière, Sonia Noya, Laura Siegmund STIMMEN: Katharina Meves, Frank Willens INSTALLATIONSBAU Robert Grap, Olli Opitz PRODUKTIONSLEITUNG: Katharina Wallisch OUTSIDE EYE: Gabrielle Cram ENGLISCHE ÜBERSETZUNG: Anna Galt
Eine Produktion von Moritz Majce + Sandra Man, in Kooperation mit WUK performing arts, gefördert von Berliner
Senat für Kultur und Europa, Wien Kultur, Land Kärnten Kultur. Mit freundlicher Unterstützung von District Berlin.
Vermittlungsprogramm mit freundlicher Unterstützung von mapping dance berlin – ein Projekt des Tanzbüro Berlin.
Dank an Joris Camelin für seinen inspirierenden Workshop zu Voicing und Spatial Somatics.