Trümmerberg Kilimanjaro

08/09/2016 — 19/11/2016

Bikoro & Anaïs Héraud-Louisadat, Squat Monument, 2016

Bikoro & Anaïs Héraud-Louisadat, Squat Monument, 2016

Bikoro & Anaïs Héraud-Louisadat, Squat Monument, 2016

Bikoro & Anaïs Héraud-Louisadat, Squat Monument, 2016

Artistic Reconsiderations on Decolonizing Archives in Tempelhof-Schöneberg

Ein Projekt von Nathalie Anguezomo Mba Bikoro, Anaïs Héraud-Louisadat (Squat Monument)
kuratiert von Suza Husse und Andrea Caroline Keppler
im Rahmen von UNDISCIPLINARY LEARNING – Remapping The Aesthetics of Resistance

8. September 2016, 18 h Eröffnung, 19 h Künstlergespräch

TRÜMMERBERG KILIMANJARO versammelt urbane Spuren des deutschen Kolonialismus und seiner kulturellen und ökonomischen Ausdrucksformen sowie Migrationszusammenhänge im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg zu einem performativen Archiv. In der Ausstellung bei District und in dem mobilen Geschichtskiosk an spezifischen Orten in der Nachbarschaft treffen diese Spuren auf die Stimmen und Erzählungen der Protagonistinnen der antikolonialen Widerstandsbewegungen in Namibia und Deutschland.

TRÜMMERBERG KILIMANJARO bringt erstmals die Ergebnisse des von den beiden Künstlerinnen seit 2015 entwickelten künstlerischen Forschungsprojekts Squat Monument zusammen, mit dem sie neue Formen kollektiver Erinnerungskulturen initiieren, um offizielle Geschichtsnarrative in Frage zu stellen. Den Trümmerberg Marienhöhe in Tempelhof verstehen Nathalie Anguezomo Mba Bikoro und Anaïs Héraud-Louisadat als kulturelle Enzyklopädie verschütteten Wissens, während die metaphorische Landschaft des Berges Kilimanjaro – Propagandasymbol der deutschen Kolonialmacht insbesondere während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts – durch dieses Wissen neu besetzt und rückangeeignet werden kann. Das Besetzen von Denkmälern (squatting the monument) meint das Aktivieren von Geschichte(n) durch alternative Perspektiven und unerzählte Narrative: Wenn Archive sich transformieren und poetische Gesten radikal Raum einfordern.

TRÜMMERBERG KILIMANJARO wird im Rahmen von UNDISCIPLINARY LEARNING – Remapping The Aesthetics of Resistance präsentiert. Undisciplinary Learning nimmt den Roman Die Ästhetik des Widerstands von Peter Weiss (1916-1982) zum Anlass um aktuelle Wissenspolitiken an den Schnittstellen künstlerischer, politischer und pädagogischer Praxen zu befragen. Bildung wird in der Ausstellung, den urbanen Interventionen, Begegnungen und Gesprächen als Modus politischer Imagination erprobt, der heterogene Wissensformen anerkennt und den Körper, die Stadt, Beziehungen und Umwelten als Lernorte einbezieht.

PROGRAMM 

8. September
TRÜMMERBERG KILIMANJARO
Artistic Reconsiderations on Decolonizing Archives in Tempelhof-Schöneberg
18 h Eröffnung, 19 h Künstlerinnengespräch

1. Oktober
Kiosk Culture Decolonial Archives Tour
13 – 19 h, Performatives Archiv an verschiedenen Orten
Treffpunkte
13 h Sarotti Café, Mehringdamm 57
15.30 h Tempelhofer Feld Eingang S-Bahn Tempelhof
18 h District Berlin