Muttererde

— 14/12/2017

Foto: Mayowa Osinubi, 2017

Premiere von Jessica Lauren Elizabeth Taylors vielstimmigen Videoprojekt

in Zusammenarbeit mit Astrid Gleichmann featuring Camalo Gaskin, Tobi Ayedadjou, Niv Acosta, Natalie Anguezomo Mba Bikoro, Margaux Coker und Fannie Sosa

14. Dezember 2017, 18-22 h

Im Angesicht des lückenhaften historischen Wissens der afrikanischen Diaspora in Europa und anderswo ruft Muttererde weib*liche und nicht-binäre Formen der Ahnengeschichte auf. Welche Rituale, Lehren und Fähigkeiten haben unsere Matriarchen weitergegeben? Wie können uns ihre Lebensweisen und Techniken heute nutzen? Inwiefern hemmt uns dieses Vermächtnis? Im Gespräch mit sechs schwarzen Frau*en geht es um das, was sie über ihre Mütter, Großmütter, Urgroßmütter und Ururgroßmütter wissen oder nicht wissen, so weit zurück wie sie die Erinnerung trägt. Aus den Erzählungen entsteht ein weitreichendes und fruchtbares Archiv.

Mit freundlicher Unterstützung durch Dezentrale Kulturarbeit Tempelhof-Schöneberg und A Prima Vista Filmproduktion.

 

Die Videopremiere findet als Teil des zweiten Projektes des Kollektivs The Many Headed Hydra statt. Als polyphones Orakel stellt WHEN THE SEA LOOKS BACK. A Serpent’s Tale aus den Verflechtungen von Landschaft und Technologien, Körpern und Macht neue Erzählungen her. Mit dem Meer zurückblickend, fabuliert die Vielköpfige Hydra eine Verbundenheit der Wüstenlandschaften des Südens und des Nordens – des ausgetrockneten Aralsees und der ‚Toten’ Dünen der Kurischen Nehrung – entlang der Nachbeben einer kolonialen ökologischen Moderne. Die Orakel in WHEN THE SEA LOOKS BACK behelfen sich der Imagination, der Erinnerung sowie mündlicher und visueller Übermittlungstechniken um von Diaspora- und Grenzkulturen, von geologischer Tiefenzeit und von post-imperialen Mensch-Tier-Verwandlungen zu erzählen. Entlang vergangener, zukünftiger und gegenwärtiger Uferlinien nähern sich die Beiträge mit Mitteln der bildenden Kunst, der Performance, der Musik und der Philosophie den Meeren als historische Topographien und politische Kollektivitäten.

Ein Projekt von Nida Art Colony/Vilnius Academy of Arts und District Berlin. Unterstützt von Lithuanian Council for Culture & the Lithuanian Ministry of Culture, Goethe Institut Litauen, Arts Council of Ireland und Nordic-Baltic Mobility Programme