Wut, Frust, Zweifel … Widersprüche, Widerstände … Kampftechnik, Streitlust, Irritation … es KLIRRRRRT
Musik, Ausstellungen, Videokunstkanal, Workshops, Diskussionen, Performances
15. Juni, 13 – 20 h
16. Juni, 12 h – open end
Konflikte sind überall – sie zeigen sich im Körper und in Gefühlen, in Freund*innenkreisen und Nachbarschaften, in der Stadt und in der Politik. Konflikte sind Teil von Planeten, Phantasien, Sprachen und Lebensweisen. Wie können Konfliktkulturen aussehen, die ohne Gewalt auskommen und Normalität in Frage stellen? Können wir Konflikte als Zonen des Kontakts zwischen geteilten Welten verstehen? Als Brüche in den Teilungen und als Anlässe zu Annäherung und Veränderung?
KLIRRRRR festival heißt: Musik, Videos, Workshops, Diskussionen, Ausstellungsbeiträge und Performances von Künstler*innen und Aktivist*innen, die inspirierende Umgangsweisen mit aktuellen Konflikten vorschlagen. In unserer Streitbauten-Festival-Architektur werden Konfliktfelder und Politiken um Körper, Wissen, Gesundheit, Zugehörigkeit, Zugänge, Stadt, Arbeit, Migration, Ökologien, Sprache, Sexualität, Technologien und verschiedene fiese -ismen zum KLIRRRRRREN gebracht.
Mit Beiträgen der Caring for Conflict Projektgruppen Alphabet of Conflicts (Nino Halka, Pia Klüver, Eva Storms, Maren Zeuner, Ronald Lange), Geheimsprachen/Gemeinsprachen (Tali Tiller, Ferdi Thajib, Qwigo L. Baldwin), Kitchen Worlds (Shanti Suki Osman, Eva Storms), Konflikt als Methode (Aïcha Diallo, Suza Husse, Ferdi Thajib), Nights Sweats (Emma Haugh), Streitbauten (Aïcha Diallo, Lorenzo Sandoval) und von Magda Albrecht & Leah Bretz, Adi Amati, Mary Ana (Maryam Sheikh), El Boum, Daniela Burger, Mirkan Deniz, Antke Engel, Golden Diskó Ship, Charlotte Hofmann, Adelita Husni Bey, Juba, Kinder- und Jugendclub der Sinneswandel gGmbH, Verena Melgarejo Weinandt, Missy Magazine, Friederike Nastold, Kinay Olcaytu, Valerie-Siba Rousparast, Tejal Shah, Treffpunkt im Frauenzentrum Schokofabrik und anderen.
KLIRRRRR festival Team: Antke Engel, Nino Halka, Suza Husse, Ani Lachnitt.
Missy Magazine kuratieren mit uns das KLIRRRRR Musikprogramm und die offene Blogwerkstatt Kill Your Darlings. Parallel zum festival eröffnet bei District die Ausstellung Practices of Radical Health Care der Feministischen Gesundheitsrecherchegruppe.
P R O G R A M M
FREITAG, 15. JUNI
Ab 13.00: Caring for Conflict
Ausstellung mit Arbeiten der Projektgruppen sowie vom Kinder- und Jugendclub der Sinneswandel gGmbH und dem Treffpunkt im Frauenzentrum Schokofabrik in einer nomadischen Streitbauten-Architektur von Lorenzo Sandoval. In der Ausstellung findet fortlaufend die Alphabet of Conflict Tee-Zeremonie statt.
Live-Zeichnungen von El Boum
13.00 – 20.00: Kill Your Darlings
offene Werkstatt für Blogger*innen und solche, die es werden wollen, mit Valerie-Siba Rousparast
13.00 – 14.00: How to blog (mit DGS)
Einführungs-Workshop
14.00 – 15.30: Comic Live Show (mit DGS)
Zuschauen und/oder mitzeichnen mit Charlotte Hofmann
14.30 – 16.00: Geheimsprachen/Gemeinsprachen: Wort X Geste (mit DGS)
Spiel mit Tali Tiller, Ferdi Thajib, Qwigo L. Baldwin
16.00 – 17.30: Streitbauten: Wem gehört die Stadt (mit DGS)
Diskussion moderiert von Aïcha Diallo
18.00 – 20.00: Video Art Channel
Bisheh von Mary Ana (2017)
The Reading von Adelita Husni Bey (2017)
Some Kind of Nature von Tejal Shah (2015)
Barikat von Mirkan Deniz (2017)
19.00: Video-Gespräch (mit DGS)
zu Some Kind of Nature mit Friederike Nastold
SAMSTAG 16. JUNI
Ab 12.00: Caring for Conflict
Ausstellung und Live-Zeichnungen von El Boum
12.00 – 20.00: Kill Your Darlings
offene Werkstatt für Blogger*innen und solche, die es werden wollen, mit Magda Albrecht & Leah Bretz
12.00 – 13.00: How to blog (mit DGS)
Einführungs-Workshop
13.00 – 15.00: Was sind queere Konfliktkulturen? (mit DGS)
Workshop mit Antke Engel
Ab 15.00: Trickster Performance
von Vio G.C. (Violeta Garcia Claramunt)
15.30 – 17.00: Gloria Anzaldúas Zeichnungen lesen (mit DGS)
Workshop zu den Bildwelten der Chicana, tejana, Arbeiterin, dyke-feministischen Poetin und Theoretikerin (1942-2004) mit Verena Melgarejo Weinandt
17.00 – 19.00: Practices of Radical Health Care
Ausstellungseröffnung der Feministischen Gesundheitsrecherchegruppe
18.30 – 20.30: Video Art Channel
Bisheh von Mary Ana (2017) – Intro von Renate Lorenz
The Reading von Adelita Husni Bey (2017)
Some Kind of Nature von Tejal Shah (2015)
Barikat von Mirkan Deniz (2017)
19.30: Video-Gespräch mit Mirkan Deniz und Kinay Olcaytu (mit DGS)
MUSIC
Missy Magazine, Caring for Conflict, Feministische Gesundheitsrecherchegruppe und Sound Systers präsentieren
Ab 20.30: Songs of Radical Care Performance von Golden Diskó Ship
mit Covers feministischer Gesundheitssongs von Amore e Potere, Flying Lesbians und einer LP der Frauenoffensive
Wem gehört die Welt Konzert von Adi Amati
(Trap, Rap, Funk, Retro R’n’B und Pop)
Ab ca. 22.30: Caring for Conflict Live Dance Mix von Juba
(Afrobeats, Afrohouse, Gqom, Kuduro)
Barrierefreiheit, DGS und Kinderbetreuung
Fast alle Festivalbeiträge werden zusammen mit Dolmetscher*innen für Deutsch und Deutsche Gebärdensprache (DGS) angeboten. Kommunikationsassistent*innen (DGS) eröffnen darüber hinaus informelle bilinguale Gesprächsmöglichkeiten. Das Festival ist für Rollstuhlfahrer*innen zugänglich. Bitte kontaktiert uns bzgl. weiterer Informationen zur Zugänglichkeit für Menschen mit diversen Befähigungen. Wir bieten an beiden Festivaltagen Kinderbetreuung (2 bis 12 Jahre an) – dafür ist eine Anmeldung bis 12. Juni erforderlich: mail@caring-for-conflict.de
KLIRRRRR festival zelebriert das erste Projektjahr von Caring for Conflict – einem Projekt intersektionalen Lernens initiiert von District Berlin und Institut für Queer Theory (iQt) in Zusammenarbeit mit KontextSchule, i-päd – intersektionale Pädagogik, Alice Salomon Hochschule, Alfred-Nobel-Schule, Rückert-Gymnasium, Cafe Maggie / Gangway e.V., MÄDEA – Interkulturelles Zentrum für Mädchen* und junge Frauen* und Fresh 30. Gefördert durch den Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung.
Caring for Conflict ist ein Projekt intersektionalen (differenz-durchquerenden) Lernens und gemeinsamen Forschens, das seit Sommer 2017 in Form künstlerischer Projekte in Zusammenarbeit mit verschiedenen Berliner Jugendklubs, Schulen, Hochschulen und freien Initiativen stattfindet. Wir sind auf der Suche nach neuen Ideen und Handlungsweisen für den Umgang mit Konflikten. Hierbei gehen wir davon aus, dass Menschen (und andere Lebewesen) in ihrer Verschiedenheit vielfältiges Wissen über Konflikte und deren Bearbeitung haben und verkörpern. Jugendkulturen gehen aus solchem Wissen und solchen Alltagspraxen hervor. Sie sind Teil von Konflikt- bzw. Gegenkulturen und liefern sie Inspirationen für Caring for Conflict. Ausgehend von queer-feministischen Beziehungsformen, Kämpfen und Auffassungen von Sorgearbeit er/finden wir künstlerische Werkzeuge, um miteinander im Schlamassel zu sein und zugleich die Gewalt von Ungleichheiten, Ausschlüssen und rigiden Normen zu demontieren.