Karina Griffith: Repair + Crude Processions
Filmvorführung im Rahmen des Malzwiese Festivals
Samstag und Sonntag, 2. + 3. Juni, 14 – 18 h
Ort: District Berlin
Eintritt der Malzwiese: 18 Euro (Tagesticket), 30 Euro (Kombiticket)
Weitere Informationen hier: www.malzwiese.de
Bei 1968 handelt es sich, ebenso wie bei den Entwicklungen, die die verschiedenen revolutionären Bewegungen dieser Zeit auslösten, um ein globales Ereignis. Karina Griffiths Film Repair (2017) gibt Einblicke in die Ereignisse dieser Jahre in Guyana.
Guyana, auf dem Festland im Norden Südamerikas gelegen, von wo Griffiths Familie stammt, wird wegen seiner starken kulturellen, historischen und politischen Verflechtungen oft als Teil der Karibik angesehen. Als Guyana 1966 die Unabhängigkeit von der britischen Kolonialherrschaft erlangte, fürchtete die US-Regierung, dass das Land eine weitere kommunistische Hochburg werden könnte. Verdeckte CIA-Maßnahmen vertrieben in der Folge so viele Menschen, dass heute schätzungsweise mehr Guyaner*innen außerhalb der Landesgrenzen leben als im Land selbst. Repair zeigt das Begehren nach Wiedervereinigung menschlicher und organischer Strukturen.
Kolonialismus, Neokolonialismus und Rassismus wurden in den 1960er Jahren umfangreich thematisiert, sind jedoch bis heute noch in die deutsche Gesellschaft eingeschrieben. In Crude Processions (2013) werden zwei „Menschenbewegungen“ gegenübergestellt: die karnevalistische Praxis in Buenos Aires und Köln mit der erzwungenen Migration von Afrikaner*innen über den Atlantik. Seit 1929 nimmt der „Original Negerkoepp E.V. “ in Blackface am Kölner Karnevalsumzug teil, mit der Begründung es sei als Parodie gemeint und „bloß zum Spaß“. Der Film führt uns über den Atlantik, von den Festlichkeiten in Köln zu den Häfen von Salvador de Bahia, Montevideo und Buenos Aires. Die Reaktionen der Filmemacherin auf Blackfacing in Deutschland – Verwirrung, Angst, Wut und Mitgefühl – werden in Crude Processions auf non-verbale Art und Weise zum Ausdruck gebracht.
Eine Veranstaltung im Rahmen von Decolonizing 68, einer intersektionalen Allianz des Projektes Art of the Revolt // Revolt of Art, der Kunsträume Arsenal Gallery Poznan, alpha nova & galerie futura und District und der Wissenschaftlerin Peggy Piesche (Gunda-Werna-Institut). Decolonizing 68 inspirierte die Diskurs- und Performancereihe Revolt she said, welche parallel zu der Ausstellung bei District und alpha nova & galerie futura stattfindet.
Mit freundlicher Unterstützung der Landeszentrale für politische Bildung.