Jessica Taylor – 2016, II + 2017, I
Jessica Lauren Elizabeth Taylor ist Performancekünstlerin mit besonderem Interesse an Theater und theoretischen Diskursen. Als Aktivistin setzt sie sich für soziale Gerechtigkeit ein. Ihre Praxis bewegt sich zwischen Performance, textlichen und dialogischen Formaten, Tanz und Community Building für People of Color. Zentrale Themen ihrer Arbeit sind Rituale, Sichtbarkeiten und die Mythologie von Identität. Taylor befasst sich vor allem mit Möglichkeiten repressive Institutionen zu demontieren und Gleichheit in Bezug auf Hautfarbe in Kunst und Theater herzustellen. Als Performerin, Produzentin und Künstlerin setzt sie sich dafür ein, die Ungleichbehandlung von Menschen unterschiedlicher Hautfarbe zu thematisieren.
Derzeit veranstaltet und moderiert Taylor die monatliche diskursive salonartige Serie Black in Berlin. Die Serie begann im Jahr 2012 als Reaktion auf die Aneignung der afroeuropäischen, afrikanischen und black culture in den deutschen und englischsprachigen Mainstream-Medien. Taylor störte sich an der paradoxen Situation eine ganze Community zu repräsentieren und an der inhärenten Entfremdung, die darin liegt, die*/der „Andere“ zu sein. 2016 wurde die Serie erweitert und dient jetzt als Gelegenheit, um über Fragen von „Race Relations“ zu diskutieren, die Community zu stärken und um Debatten anzustoßen. Taylors Black in Berlin konzentriert sich nicht auf eine einzelne repressive Institutionen wie Rassismus, sondern basiert auf einer übergreifenden Haltung, um zu untersuchen, wie Rassismus, Sexismus, Homophobie und Klassismus miteinander verbunden sind. Der Titel Black in Berlin ist ein Verweis auf die Doppeldeutigkeit des deutschen Wortes ’schwarz‘, das oft verwendet wird um etwas Negatives zu beschreiben. Themen in der Vergangenheit waren unter anderem: The Afropean Experience, Performed Identities und The Politics of Community.
Taylor präsentierte ihre Performances bisher in den Sophiensaele Berlin (in Zusammenarbeit mit CALVIN KLEIN), KW Institute of Contemporary Art Berlin (in Zusammenarbeit mit NIV Acosta), dem Barbican Centre of Art London (in Zusammenarbeit mit Eddie Peake), der Chisenhale Gallery London und dem Astrup Fearnley Museum of Modern Art Oslo (in Zusammenarbeit mit Wojciech Kosma) präsentiert. Die Black in Berlin Salons haben bisher u.a. im Schwulen Museum, bei Savvy Contemporary und in den KW Institute for Contemporary Art Berlin stattgefunden.