Im Rahmen der Ateliergespräche stellen die Atelierstipendiatinnen von District ihre künstlerische Praxis anhand ausgewählter Beispiele vor. Um die Perspektive auf das eigene Werk und die Wendungen der offenen Konversation mit den interessierten Gästen zu erweitern, laden die Künstlerinnen eine/n Gesprächspartner*in aus anderen Wissensgebieten ein.

Zorka Wollny, die von Januar bis Juli 2014 im District-Atelier arbeitet, nutzt für ihre Projekte das Vokabular verschiedener künstlerischer Disziplinen und gesellschaftlicher Bewegungen. Sie entwirft komplexe Choreographien und Kompositionen, die auf spezifische architektonische und soziopolitische Situationen Bezug nehmen. In den von ihr aktivierten Räumen spürt sie gespeicherten kulturellen Narrativen und verborgenen mikro-historischen Codes nach, um diese in subjektive Gesten und Anhaltspunkte für gemeinschaftliche Re-Imaginationen zu verwandeln.

Zu ihrem Ateliergespräch hat sie die Kulturtheoretikerin Sabine Sanio eingeladen, die das Fach Theorie und Geschichte auditiver Kultur im Masterstudiengang Sound Studies an der Universität der Künste Berlin leitet. In dem Gespräch wird es u.a. um eine Komposition für das stillgelegte industrielle Herz der Malzfabrik gehen, die Wollny derzeit gemeinsam mit Studierenden und Absolvent*innen der Sound Studies entwickelt, sowie um Grenzüberschreitungen im Schnittfeld von bildender Kunst, Performance, zeitgenössischer Musik und Sound.

Zorka Wollny erlangte ihren PhD in Bildender Kunst an der Akademie der Bildenden Künste Krakau und ist Lehrbeauftragte an der Kunstakademie in Stettin. Ihre Arbeiten wurden in den wichtigsten polnischen Institutionen zeitgenössischer Kunst, wie der Zachęta National Art Gallery in Warschau (2013), dem Kunstmuseum Lodz (2012), den Wyspa Institute of Art in Danzig (2011) und dem Center for Contemporary Art Ujadowski Castle in Wahrschau (2008) präsentiert. Darüber hinaus nahm sie an internationalen Ausstellungen in der Akademie der Künste, Berlin (2013), der Stiftung Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig (2012), bei Turner Contemporary, Margate (2011), im Museum of Contemporary Art Belgrad (2011) und in der Outpost Gallery, Norwegen (2010) teil. 2009 war sie für den Deutsche Bank Award der besten, polnischen Nachwuchskünstlerin nominiert, 2010 kürte sie  das Kunstmagazin Arteon zur Künstlerin des Jahres.

http://www.zorkawollny.com
http://artmuseum.pl/en/filmoteka/artysci/zorka-wollny