ARCHIVE OF GESTURES – Workshop, Präsentation & Screening
Repeating: Filmic Activism in Times of War and Revolution
Workshop im Archiv der DDR-Opposition
29.11.2024, 16 – 19 Uhr.
Mit: Philipp Goll, Olexii Kuchansky, Elske Rosenfeld
Voranmeldung bitte bis 22.11. an elskerosenfeld@gmail.com
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt auf 15 Personen. Der Workshop findet auf Englisch statt.
Veranstaltung in Kooperation mit der Robert-Havemann-Gesellschaft e.V.
Ort: Archiv der DDR-Opposition
Ruschestraße 103, Haus 17 (ehemalige Stasizentrale)
10365 Berlin-Lichtenberg
Interrupting: Unruhige Archive
Gespräche und Screening im Projektraum des Flutgraben e.V.
15.12.2024 17 Uhr
Mit: Christine Brecht, The Watch (Jo Zahn), Elske Rosenfeld und dem Film “A Year in the Life of the Country” von Tomasz Wolski
Ort: Flutgraben e.V.
Am Flutgraben 3
12435 Berlin Alt-Treptow
ARCHIVE OF GESTURES (www.archiveofgestures.net) ist eine Forschungsplattform und -archiv zur Verkörperung von Protest und Revolution von Elske Rosenfeld mit district*schule ohne zentrum, das seinen Ausgangspunkt in der Erfahrung der Ereignisse von 1989/90 in der DDR und Osteuropa nimmt. Das Projekt feiert mit den zwei Veranstaltungen den Launch zweiter neuer “Gesten” – den online Collagen Repeating (Wiederholen) und Interrupting (Unterbrechen).
Der Workshop Repeating: Filmic Activism in Times of War and Revolution beschäftigt sich mit dem Nachlass des “Dokumentaristen der Runden Tische” Klaus Freymuth, der im Archiv der DDR-Opposition aufbewahrt ist. Nach einer kurzen Archivführung wird Elske Rosenfeld, Freymuths filmisch-aktivistische Praxis anhand ihrer visuellen Forschung zur Geste “Repeating” präsentieren. Der Medienwissenschaftler Philipp Goll stellt die Arbeit des polnischen experimentellen Filmemachers Piotr Bikont vor, der die Streiks auf der Danziger Werft dokumentierte. Bikonts Filme zeugen nicht nur von den Spannungen zwischen Solidarność-Führern und Basisaktivisten der Dissidentenbewegung im sozialistischen Polen, sondern geben auch einen Einblick in die Rituale rund um den so genannten Runden Tisch. Die ukrainische Medienforscherin und Kuratorin Olexii Kuchansky wird die Wanderausstellung „To Watch the War: The Moving Image Amidst the Invasion of Ukraine“ (2014-2022/3) präsentieren, die sie gemeinsam mit dem Filmemacher und Autor Oleksiy Radynskyi kuratiert hat. Die Ausstellung wurde im Coalmine-Raum für Fotografie (Winterthur, Schweiz, 2022) und in der BAK-basis voor actuele kunst (Utrecht, Niederlande, 2023) gezeigt. Wir wollen mit den Teilnehmenden in ein Gespräch zum künstlerischen und aktivistischen Umgang mit (Bewegt-)bildern kommen: in Krieg, Revolution und Protest und nach deren Ende. Eingeladen sind insbesondere Personen, die selbst mit Bildarchiven arbeiten. (Bonus: Im Anschluss kann die Performance „Seid doch laut!“ über die Bewegung Frauen für den Frieden in der späten DDR im Haus 22, ebenfalls auf dem Gelände besucht werden. https://seiddochlaut.de/)
Die Themen des Workshops werden am 15.12.2024 im Projektraum des Flutgraben e.V. aufgegriffen. Ausgangspunkt der Veranstaltung Unterbrechen: Unruhige Archive ist auch hier der Veranstaltungsort selbst: die ehemaligen Werkhallen der Ost-Berliner Verkehrsbetriebe, die,e zusammen mit einem der letzten erhaltenen Grenzwachtürme, Teil der Berliner Mauer waren. Die Historikerin Christine Brecht wird zur Geschichte dieses Ortes erzählen, bevor Jo Zahn mit The Watch ein der künstlerischen Nachnutzungen des 1989 vom Berliner Anarchisten Kalle Winkler gesicherten Turmes vorstellt. Auch die Forschung im Archive of Gestures, bzw. zur Geste “Interrupting” haben 2011 im ehemaligen Grenzturm ihren Ausgang genommen – wir freuen uns, mit einer Präsentation des Projektes und der online-Collage “Interrupting” wieder an diesen Ort zurückzukehren. Im Anschluss zeigen wir den Film “A Year in the Life of a Country” von Tomasz Wolski – ein Found-Footage Portrait des Jahres, in dem in Polen das Kriegsrecht verhängt wurde um die Solidarność- Bewegung zu unterdrücken. (https://kijorafilm.com/year-in-the-life-of-a-country/) Parallel zur Veranstaltung ist Elske Rosenfelds “To Repeat: Versuche/Framed” im Veranstaltungsraum ab 16.30 als Loop zu sehen.
Gefördert von Berliner Beauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur