All Inclusive – A Choreography by Julian Weber
Performance
Tanzfabrik Berlin in den Uferstudios / Studio 14
Uferstr. 23, 13357 Berlin
12., 13., 14. und 16. Oktober 2016, 20.30 h
In all inclusive untersucht Julian Weber mit einer Gruppe von fünf Tänzer*innen die Parallelen und Paradoxien von manisch-obsessiver Kulturindustrie und inszeniert-heilem Urlaubsresort. Das performative Potential des Katastrophalen dient dabei als Folie, um Konventionen und Hierarchien institutioneller Räume im Kontext der bildenden und darstellenden Kunst zu hinterfragen.
Julian Weber dekonstruiert in dieser Choreografie Strategien der Bildproduktion samt ihrer Logistiken: Praktische Arbeitsabläufe prallen auf sinnliche Körperlichkeiten. Die Kollision von Bildern, Körpern und Materialitäten erzeugt ambigue Zustände zwischen Slow Motion und Fast Action Control. Bilderfluten aus den neuen Medien treffen auf ikonische Werke der Moderne und werden als überdimensionale Souvenirs mit Kompositionsmethoden aus der Kunst- und Tanzgeschichte konfrontiert.
Dabei bewegen sich die Tänzer*innen durch Szenerien, in die Hierarchien und Machtverhältnissen eingeschrieben sind, werden selbst zum Bild und ausgestelltem Objekt, um sich exzessiv davon zu emanzipieren. Im Wechselspiel zwischen Fakt und Fiktion, betrachteten und betrachtenden Objekten erforschen die Tänzer*innen Fragen zur Konstruktion von Wertigkeiten im Milieu des Kunstkonsums. Im hybriden Setting zwischen choreografierter Szenografie, musealem Raum und Ferienanlage wird das Publikum selbst Teil der multiplen Bildkulissen.
Choreografie, Szenografie, Kostüm: Julian Weber | Kreation und Tanz: Analaura Lozza, Oliver Connew, Ewa Dziarnowska, Annegret Schalke, Ivo Serra | Musik: Stella Veloce | Licht: Martin Beeretz | Kostüm: Michiel Keuper | Assistenz Szenografie: Jonas Maria Droste | Produktion: Andrea Caroline Keppler, District Berlin | unterstützt von apap – advancing performing arts project / Performing Europe 2020, EU Creative Europe | Eine Koproduktion der Tanzfabrik Berlin und District Berlin | Ermöglicht durch die freundliche Unterstützung des Landes Berlin / Senatskanzlei für kulturelle Angelegenheiten.
Julian Weber ist Choreograf/Tänzer und Bildender Künstler. Während seines Studiums der Bildenden Kunst an der HBK Braunschweig und der Akademie der Bildenden Künste Wien beschäftigte sich Julian Weber überwiegend mit Skulptur und Installation. 2013 absolvierte er den BA in Tanz und Choreografie am HZT Berlin. Seitdem arbeitet er intensiv an den Interaktionsräumen von Körper, Objekt und Bewegung. In den letzten Jahren hat er an zahlreichen Gruppenausstellungen teilgenommen, Performances und Einzelausstellungen realisiert und internationale Stipendien erhalten. Er arbeitet mit Künstlern*innen, wie Meg Stuart, Boris Charmatz und Tino Sehgal und entwickelt eigene Arbeiten an der Schnittstelle von Choreografie und Bildender Kunst.